Hier ist er endlich, der Erste Landesliga Sieg!

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Gegen den TTC Rottweil wollte man am letzten Spiel des Jahres den Abstand auf den Relegationsplatz verkürzen um im besten Fall mit einem Sieg nicht ganz so aussichtslos in die Rückrunde zu starten.

Dementsprechend motiviert und fokussiert ging man in die Spielvorbereitung an und bereits in der Kabine hatte Harald ein gutes Gefühl und sprach davon, dass der ersehnte Sieg heute fällig ist.

Als man beide Aufstellungen auf dem Papier hatte war klar, dass man es nicht mit einer „übermächtigen“ Rottweiler Mannschaft zu tun bekommen würde. Wir waren aber uns ebenso im Klaren, dass vieles gut laufen musste und man sich kaum Aussetzer erlauben durfte.

Und tatsächlich erwischte man keinen optimalen Start, musste zu Beginn zwei kleinere Nackenschläge verkraften: Zuerst konnten Peter und Fabius nicht ganz an ihre Leistung in der Vorwoche anknüpfen, hatten aber auch mit Gerd Müller/Stefan Reichelt ein eingespieltes und gutes Doppel auf der anderen Tischseite. Nachdem man sich nach einem 0:2 Fehlstart im dritten Satz dann gut auf das Spiel der Rottweiler einstellte und diesen gewinnen konnte, kam eine nicht unerhebliche Menge an Spielpech in Satz 4 dazu. Mit handgezählten 6 Kolbenbällen für den Gegner war es schlussendlich nicht mehr möglich das Spiel zu drehen und Rottweil ging 1:0 in Führung.

Noch dramatischer/bitterer mit dem gleichen schlechten Ausgang spielte sich am Nebentisch ab. Ein nicht 100% fitter Roland bildete mit Stephan zusammen das Doppel 2, beide spielten das erste Mal zusammen und standen dem eingespielten Klassedoppel Bausert/Rössler gegenüber. Und bei diesen Vorzeichen war es dann schon etwas überraschend wie sich das Spiel entwickelte. Startschwierigkeiten war den beiden gar nicht anzusehen und nachdem die ersten beide Sätze in die Verlängerung gingen hieß es gerecht 1:1. Im dritten Satz behielt man in überragender Art und Weise die Oberhand mit +7, ehe man den vierten Satz mit -7 abgeben musste. Das Spiel von Roland und Stephan ergänzte sich gegenseitig prima  und beim Stand von 8:2 im letzten Satz schnupperte man nicht nur am Sieg, man war nur ein paar Zentimeter davon entfernt. Doch die Rottweiler kämpften sich noch einmal in vorbildlicher Manier zurück, ehe das Pech uns wieder heimsuchte. Einen fiesen Netzball mussten die beiden bei Matchball (10:8) verkraften und Rottweil sollte auch die nächsten 3 Punkte gewinnen für einen weiteren Doppelsieg.

Diese Niederlagen führten früh im Spiel gleich zum kritischen Moment und es war an Harald und Johannes einen 0:3 Rückstand zu verhindern. Das gelang beiden auch, nur in Satz 3 gegen Döttling/Burghardt war der Fokus eventuell nicht komplett da, ansonsten war es ein souveräner 4 Satz Erfolg und man stellt mit 4:3 als Doppel 3 eine ordentliche Bilanz.

Am vorderen Paarkreuz hatten es Peter und Fabius, wie sie es mittlerweile auch nicht anders kennen aus der Landesliga, mit spielerischen Schwergewichten zu tun (Timo Bausert & Gerd Müller). Deswegen sollte es ungemein wichtig sein, diese Duelle nicht mit 0:4 zu verlieren.

Doch in den ersten zwei Spielen war jeweils nicht viel zu holen. Bausert entnervte Fabius mit seinen Aufschlägen und zeigte zudem eine ziemlich fehlerfreie Vorstellung, Fabius Angriffsschläge hatten nicht den erwünschten durchschlagenden Effekt und ein 0:3 war die Folge. Auch Peter gelang es nicht einen Satz für sich zu entscheiden, insgeheim hatte man doch die Hoffnung, dass dieses Spiel etwas enger werden würde. Aber Müller machte es Peter 3 Sätze lang alles andere als leicht, hatte oft eine passende Antwort und ging als Sieger hervor.

Damit waren wir erstmal mit 1:4 im Hintertreffen und jetzt unter Zugzwang, da man sich vorab bewusst war, dass viele Siege am mittleren und hinteren Paarkreuz kommen mussten.

Und in so einer Situation möchte man als Ergenzinger, dass Roland und Harald an den Tisch gehen. Beide ließen nur wenig anbrennen, insbesondere Harald war nah an seiner Topform und gewann ein sehr wichtiges Spiel gegen Rössler mit 3:0. Roland machte es Harald gleich und behielt in drei Sätzen die Oberhand gegen Döttling, musste aber kämpfen um den dritten Satz nicht abzugeben (12:10) und eventuell in konditionelle Schwierigkeiten aufgrund seiner Corona Nachwehen zu kommen.

Einen weiteren Big Point konnte Stephan gegen Reichelt einfahren. Nervenstark ließ er sich in einem Spiel, bei dem 3 von 4 Belägen aus kurzer Noppe bestanden, nicht beirren als er einen 1:2 Satzrückstand hinnehmen musste. Eine 8:4 Führung in Satz 3 reichte nicht für den Satzgewinn, doch anstatt sich davon runterziehen zu lassen, nahm er das positive mit in Satz 4 & 5. Und in diesen beiden Sätzen ließ er insgesamt nur 11 Punkte zu, während er selber 22 Punkte machte und einen wichtigen Fünfsatzsieg einfuhr.

Johannes ging derweil engagiert zur Sache und hatte nur ein Ziel vor Augen, seine Mannschaft mit 5:4 in Führung zu bringen. Mit gut dosierten Topspins und guter Taktik machte er es am Ende zwar nochmal „unnötig“ spannend, aber mit einem 3:0 Sieg konnte er den Lauf fortsetzen.

Peter musste die spielerische Klasse eines Timo Bausert anerkennen, ihm war wieder kein Satzgewinn vergönnt. Doch er ärgerte sich keine Minute über seine Einzelleistungen, sondern stellte sich in den Dienst der Mannschaft und machte ab dann Lärm von draußen für 5 Personen und hatte den ein oder anderen nützlichen Tipp in den Satzpausen.

Und nun war es soweit, in seinem 15.ten und letzten Vorrundeneinzel war es an Fabius den Fluch der Niederlagen zu brechen. Er hatte bereits Matchbälle gegen Matthias Finkbeiner (Sindelfingen) und auch am vergangenen Spieltag zog er zweimal erst im fünften Satz den Kürzeren. Doch er versprach seinen Mannschaftskameraden, dass er die Vorrunde nicht ohne Sieg beendet. Und wenn Fabius was verspricht, dann hält er dieses Versprechen auch.

Auf den Punkt zur Stelle konnte er sein berühmt berüchtigtes Konter-/Blockspiel anbringen und bot seinem Gegner Gerd Jäger kaum eigene Fehler an. Gepaart mit einer positiv entschlossenen Ausstrahlung kam er dem Sieg immer näher und seine Mannschaft fieberte von draußen mit. Bei 2:0 und 9:7 kam er nur ein einziges Mal kurz ins Straucheln nach einem Fehlaufschlag, doch nach dem Punkt zum 11:9 war der Sieg perfekt.

Alle (auch die erste Mannschaft) freuten sich für Fabius, und zudem steuerte er ja auch den nicht ganz so unwichtigen sechsten Punkt bei (6:5).

Am mittleren Paarkreuz ließ Harald überhaupt keine Zweifel aufkommen und zelebrierte seinen „Punkt für Punkt“ Gedanke, seine Gegnerin Döttling gelangen nur 10 Punkte in 3 Sätzen.

Im nächsten Duell standen sich Roland und Sebastian Rössler gegenüber. Der Rottweiler hatte eine Spielweise, die Roland nicht unbedingt entgegen kam. Mit langsamen Bällen war Roland gezwungen immer wieder zurück an den Tisch zu gehen und selber aktiv für Tempo zu sorgen. Über drei Sätze hinweg bewies sich der Rottweiler als zu konstant und im dritten Spiel war Roland auch nicht mehr in der Lage so viel Gegenwehr zu leisten wie man es normalerweise kennt.

Mit 7:6 hatte man eine gute Voraussetzung geschaffen, wollte aber eine Entscheidung im Schlussdoppel vermeiden.

Mit bereits einem Sieg im Doppel und Einzel ging Johannes selbstbewusst ins Spiel gegen Reichelt, ein guter Start half zusätzlich aufkommende Nerven schnell abzulegen. Entscheidend sollte der zweite Satz werden, den er mit 12:10 und Abwehr eines Satzballs gewinnen konnte und auf 2:0 statt 1:1 erhöhen konnte. Mit dieser neu dazugewonnenen Sicherheit konnte er seine gute Leistung krönen und auf 8:6 stellen.

Nun hatte Stephan von allen die Aufmerksamkeit und erneut schien ihm ein verlorener erster Satz nicht zu interessieren. Er wich nicht von seinem Spielplan ab und übernahm die Kontrolle über das Spiel und gewann Satz für Satz. Bei 12:11 im vierten Satz war dann alles bereitet für die Jubelschreie und Erleichterung den ersten Sieg in der Landesliga eigefahren zu haben.

Und Stephan sorgte für die Entscheidung, besiegelte das 9:6 und vergoldete seine phänomenale Leistung in der Landesliga (4:1 Bilanz, 4:0 hinteres Paarkreuz).

Bevor man den gelungenen Abschluss im Sportheim feierte, gab man der Ersten noch die nötige Unterstützung um den Doppelerfolg perfekt zu machen.

 

Mit 3:13 Punkten hat man nach dem Sieg einen Tag später von Sindelfingen gegen Nusplingen zwar immer noch 2 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, aber eine deutlich bessere Ausgangslage in der Rückrunde. Fast noch wichtiger aber, dass man zu einer Einheit zusammen gewachsen ist und den Spaß und die Positivität bei den ganzen „Misserfolgen“ beibehalten hat.

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