Mit 3 Niederlagen aus den ersten 3 Spielen und liegen gelassenen Chancen letzte Woche gegen Herrenberg, stand man gegen die Spielvereinigung Weil der Stadt schon etwas unter Zugzwang. Für die Gastgeber war es das zweite Saisonspiel, nach dem Sieg im Eröffnungsspiel gegen Ottenbronn.
Wie immer waren wir uns gleich zu Beginn über die Wichtigkeit der Eingangsdoppel bewusst, um nicht gleich Gefahr zu laufen sich einen hohen Rückstand einzuhandeln. Das eingespielte und gesetzte Doppel Fabius und Roland bekamen es mit einer unangenehmen Paarung zu tun. Gegen Ogunrinde/Heinzelmann, beide mit langer Noppe auf der RH am Werk, musste man immer hellwach sein und die richtige Mischung aus Eigeninitiative und gelegentlichem passiven Spiel finden. Und das gelang den beiden Ergenzingern prächtig, die wieder einmal ihre starke Leistung und die Harmonie zusammen untermauerten (3:1 Erfolg).
Peter durfte sich diesmal mit Rudi an seiner Seite im Doppel 2 versuchen und es sollte ein erstes Ausrufezeichen gesetzt werden. Das Spiel der beiden gegen Gaa/Kaschuba ergänzte sich sehr gut und die Weil der Städter hatten fünf Sätze lang durchweg Probleme mit Rudis Abwehrspiel und der kontrollierten/platzierten Offensive von Peter sobald sich die Gelegenheit bot. Mit einem 3:2 Sieg nach 1:2 Rückstand konnte man den ersten und vielleicht wichtigsten Big Point im Laufe des Abends sammeln.
Harald und Johannes hatten jetzt die große Chance auf 3:0 zu stellen und vor allem die Gegner in den Einzeln unter Druck zu setzen. Gegen Streit/Kukulenz entwickelte sich ein Spiel auf absoluter Augenhöhe und drei der fünf Sätze wurden in der Verlängerung entschieden. Mit 11:8 behielt man im letzten Satz die Oberhand und blieb erneut Nervenstark in engen Situationen.
Früh hatte man in der schön zu spielenden Halle das Gefühl etwas Magisches liegt in der Luft und es war alles bereitet um den Fluch am vorderen Paarkreuz zu brechen. Bisher gelang es in keinem Einzel die starke gegnerische Nummer 1 oder 2 zu schlagen, doch Peter änderte das gegen Michael Gaa(3:1). Nach seinem Doppelerfolg gelang ihm der nächste Coup gegen den starken Gaa und entfachte bei seinen Mannschaftskameraden ein kleines Feuer und den Gedanken, dass heute etwas Zählbares zu holen ist.
Fabius kam im Anschluss an sein Spiel gegen Ogunrinde zu einem kurzen Resümee („Es hat wenig Spaß gemacht“). Zu selten fand er Lösungen gegen das starke Vorhandspiel gepaart mit langen Noppen von der Nummer 1 aus Weil der Stadt und musste sich folgerichtig klar 0:3 geschlagen geben.
Mit einem 4:1 Zwischenerfolg begannen die Spiele am mittleren Paarkreuz und natürlich wollte man mindestens den Vorsprung halten, doch Roland und Harald hatten was Besseres vor. Während Roland erneut eine rundum gelungene Leistung zeigte und mit 11:7, 7:11, 11:7, 11:7 gegen den jungen Nico Streit gewann, entwickelte sich das Spiel von Harald gegen Kaschuba zum Thriller.
Dabei sah es nach zwei Sätzen noch gar nicht danach aus. Harald kam perfekt ins Spiel, Fehler von seiner Seite gab es einfach nicht und sein Gegner hatte wiederum Anfangsschwierigkeiten. 7 Punkte gab Harald in beiden Sätzen nur ab, doch dann nahm das Drama seinen Lauf. Mit positiver Körpersprache und verbessertem Spiel fand Kaschuba immer besser ins Spiel und gewann einen engen dritten (12:10) und auch den vierten Satz. Nun konnten alle Anwesenden die große Qualität von Harald bestaunen. Nachdem sich sein Gegner zeitweise in einen Rausch spielte und sich ein 10:6 inklusive 4 Matchbälle erarbeiten konnte, verzweifelte Harald zu keiner Sekunde. Stattdessen gelang es ihm mit einer bärenstarken mentalen und spielerischen Leistung 6 Punkte in Folge zu machen und das Momentum komplett auf unsere Seite zu holen.
Johannes konnte seinen ersten Saisonsieg erringen indem er mit 3:1 gegen Heinzelmann gewann, am Nebentisch zog Rudi gegen Kukulenz den Kürzeren.
Etwas überrascht über den doch hohen 7:2 Vorsprung war man sich vor Start des zweiten Durchgangs der großen Chance bewusst sich eventuell den ersten Sieg in der Landesliga zu holen und wichtige Punkte gegen ein starkes Team einzufahren.
Doch dass die Landesliga kein Zuckerschlecken ist und wir die Siege nicht geschenkt bekommen, wurde uns nach und nach bewusst.
Zuerst konnte Weil der Stadt relativ schnell auf 4:7 verkürzen, durch klare Siege von Gaa gegen Fabius und Ogunride gegen Peter. Dann konnte Harald sein enorm hohes Level aus dem ersten Spiel nicht ganz wiederholen und musste sich in 4 geschlagen geben. Im vierten 5 Satzspiel am heutigen Abend konnten wir zum ersten Mal nicht den Sieg erringen, Roland verlor in einer knappen Partie gegen Kaschuba.
Als Rudi dann auch etwas die Kräfte ausgingen und er keinen der engen Sätze für sich entscheiden konnte (0:3), hatte man nach mittlerweile 3 ½ Stunden wieder eine ausgeglichene Partie (7:7) und wir mussten aufpassen nicht einen herben Dämpfer und Nackenschlag zu kassieren.
Johannes konnte als Einziger sein zweites Einzel auch siegreich gestalten, beendete den Lauf der Gastgeber und bewies, dass er nun auch in der Landesliga angekommen ist. Mit einem 3:1 über Kukulenz sicherte er seinem Team zumindest schon einmal den wichtigen ersten Punkt auf dem Konto.
Beim Stand von 8:7 trafen nun Fabius/Roland und Gaa/Kaschuba aufeinander. Das Doppel aus Weil der Stadt kam besser in die Begegnung und ging mit 2:0 in Führung. Nach 4 kräftezehrenden Stunden gaben sich die Ergenzinger aber nicht einfach so geschlagen, sondern erzwangen einen entscheidenden fünften Satz. Ein Match auf unglaublich hohem Niveau mit 4 guten Einzel- und Doppelspielern bekam damit sein würdiges Ende, aus dem Weil der Stadt als glücklicher Sieger herausging.
Für Weil der Stadt fühlte sich das Unentschieden wie ein Sieg an, aber auch wir konnten uns schnell über den gewonnenen Punkt freuen und wollen auch in Zukunft ein Stolperstein für gegnerische Mannschaften sein. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich schon nächsten Sonntag gegen den SSV Schönmünzach, die mit 6:0 zusammen mit dem TV Calmbach an der Spitze stehen.