Während an den Nebentischen in der Breitwiesenhalle die zweite Mannschaft des TTC Ergenzingen ihre Meisterschaft in der Landesklasse feierten, machte sich bei den Verbandsliga-Spielern des TTC Ernüchterung breit. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Wochen verpassten die Ergenzinger durch eine Niederlage im Schlussdoppel die Chance auf den zweiten Tabellenplatz und damit die Aufstiegsspiele in die Verbandsoberliga. Erst Ende März, im direkten Duell um Rang zwei, hatten die Ergenzinger gegen die TTF Althausen denkbar knapp mit 7:9 verloren.
Und auch wenn das 8:8-Unentschieden zu Hause gegen den bislang verlustpunktfreien Meister SV Deuchelried eine erneut starke Mannschaftsleistung war, hielten die Konkurrenten aus Altshausen mit ihrem 9:3-Erfolgs gegen die SV Böblingen weiter ihren Vorsprung vor den Ergenzingern. Nur durch einen Sieg gegen die mit Abstand beste Mannschaft der Saison hätte der TTC noch einmal Druck auf die Zweitplatzierten aufbauen können. Aufgrund ihres deutlich besseren Spielverhältnisses können sich die TTF in ihrem letzten Saisonspiel gegen den Meister aus Deuchelried nun sogar eine Niederlage leisten – sofern sie mindestens vier Siege holen. Den Ergenzingern würde in diesem Fall nicht einmal ein äußerst unwahrscheinlicher 9:0-Auswärtssieg gegen die SV Böblingen reichen. Die Ergenzinger müssen sich wohl mit dem dritten Tabellenrang zufrieden gaben. „Den zweiten Platz haben wir aber nicht in den zwei letzten Spielen verloren, sondern bereits in der Vorrunde“, stellte Kapitän Christoph Hörmann nüchtern fest. Die beiden unnötigen Unentschieden gegen den TTC Mühringen und die TTF Altshausen II in der ersten Hälfte des Saison erwiesen sich nun als zu große Bürde. „Trotzdem haben wir eine starke Saison gespielt und können stolz auf uns sein. Eigentlich wollten wir nur nichts mit dem Kampf gegen den Abstieg zu tun haben“, meinte Hörmann.
Dass die Ergenzinger in der Rückrunde gut drauf sind, zeigten sich auch gegen die Deuchelrieder, denen sie als erstes Team zumindest einen Punkt abluchsen konnten. „Vor der Partie hätte ich das Ergebnis so sofort unterschrieben“, bilanzierte TTC-Akteur Jochen Raff, „jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht“. Denn die Ergenzinger legten los wie die Feuerwehr und zeigten mit der schnellen 3:0-Führung, dass sie die wahrscheinlich besten Doppelkonstellationen der ganzen Liga zusammengestellt haben. Christoph Hörmann/Moritz Schulz hielten Christoph Dreier und Dirk Bernhard 3:0 in Schach. Jochen Raff und Michael Oehler setzten sich gegen das Deuchelrieder Spitzenduo Daniel Reisch und Constantin Richter mit 3:2 durch. Den Traumstart machten Dominik und Fabian Schnaidt mit ihrem 3:1 gegen Markus Schupp und Leo Kempter perfekt. Groß beeindruckt zeigten sich die Favoriten aber nicht und drehten in den Einzeln auf. Nur noch fünf weitere Punkte kamen für den TTC hinzu. Zwei davon holten Dominik und Fabian Schnaidt am hinteren Paarkreuz gegen SV-Ersatzmann Bernhard. Hörmann war zudem am vorderen Paarkreuz gegen Abwehrspieler Dreier nach hart umkämpften fünf Sätzen erfolgreich und Moritz Schulz besiegte Richter 3:1. Seine aktuelle Topform unterstrich Fabian Schnaidt mit seinem zweiten Sieg des Tages gegen den starken Deuchelrieder Nachwuchsmann Kempter.
Die Möglichkeit auf den Sieg war im Schlussdoppel trotzdem noch da, doch bei den TTC’lern war die Kraft am Ende. Die 1:3-Niederlage von Hörmann/Schulz gegen Reisch/Richter besiegelte das 8:8-Endergebnis und den dritten Tabellenplatz.