Anna Hartmann
Anna bei den Regions-Einzelmeisterschaften der Mädchen U15
Ganz überraschend und kurzfristig – die Nachricht kam um 20.45 Uhr des Vorabends – erhielt Anna das Angebot, am Sonntag als Nachrückerin an den Regions-Einzelmeisterschaften der Mädchen U15 in Betzingen teilzunehmen. Nach kurzem Familienrat wurde der Beschluss gefasst, diese Gelegenheit wahrzunehmen, da ohnehin nichts anderes auf dem Terminkalender stand, die Anfahrt recht kurz war und mit Mama Silvia, die ebenfalls Zeit hatte, auch eine adäquate Betreuung zur Verfügung stand. Die Erwartungen waren gering, alle Beteiligte gingen davon aus, dass es hier wohl außer Erfahrung nichts zu gewinnen gibt.
Tatsächlich stellte sich aber heraus, dass für Anna durchaus einige schlagbare Mädchen dabei gewesen wären, allerdings waren die leider nicht in ihrer Gruppe ;-). Als Spielerin mit dem zweitniedrigsten Q-TTR-Wert fand sich Anna in einer Gruppe mit der an Nummer 2 gesetzten Mädchen- Verbandsoberliga-Spielerin Sarah Schüle vom TTC Mühringen, die später auch Zweite wurde, Jana Rajsich aus Herrenberg (Mädchen Landesliga) und - man könnte so langsam schon fast sagen „Dauerrivalin“ und Mitstreiterin aus dem Bezirk Alb - Emilia Friedrich aus Derendingen (Mädchen Bezirksliga) wieder, alle schon mehrere Jahre länger dabei als Anna, die ja erst im März dieses Jahres in den Spielbetrieb eingestiegen ist. Im ersten Spiel ging es dann gleich gegen Sarah Schüle. Hier lautete die Devise: gut spielen, Spaß haben und so viele Punkte wie möglich machen. Letzteres klappte in den ersten beiden Sätzen so gar nicht, diese gingen trotz gar nicht so schlechten Spiels mehr als deutlich verloren, so dass sich auch der Spaß sehr in Grenzen hielt. In der Satzpause beschloss man dann, einfach auf Risiko zu gehen, mit möglichst viel Schnitt zu schupfen und mit viel Spin auf der Vorhand anzuziehen, egal, ob Fehler passieren, denn wenn überhaupt, waren nur so Punkte zu holen. Man hatte ja nichts zu verlieren, schlimmer als bisher konnte es kaum kommen. Zum eigenen Erstaunen funktionierte dies fast fehlerfrei und Anna konnte völlig überraschend den 3. Satz 11:7 für sich entscheiden, da ihre Gegnerin wohl noch nicht ganz ausgeschlafen war, sich eigentlich nicht zu Unrecht schon als ungefährdete Siegerin wähnte, daher ziemlich unkonzentriert spielte und später sogar tatsächlich nervös wurde. Das Niveau konnte Anna dann bis zum 5:6 im 4. Satz aufrecht erhalten, dann riss bei ihr der Faden und Sarah sich zusammen, so dass sich die Favoritin letztlich doch sicher durchsetzte. Aber das war zumindest phasenweise eine super Leistung! Ein bisschen mehr Routine und Sicherheit und Anna hätte die haushohe Favoritin in dieser speziellen Situation – erstes Spiel, totale Außenseiterin gegen noch nicht auf Betriebstemperatur laufende Favoritin unter gefühltem Siegzwang – richtig ärgern können! Das nächste Spiel gegen Jana Rajsich ging dann leider etwas zu schnell und deutlich in 3 Sätzen weg. Da blieb Anna unter ihren Möglichkeiten. Die sehr lange Pause bis zu diesem Spiel hat ihr offensichtlich nicht gut getan. Man muss aber auch konstatieren, dass Janas Spiel Anna nicht liegt und ihr in so einem Fall noch die Erfahrung und vor allem die Mittel fehlen, ihr eigenes Spiel umzustellen und dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Im letzten Spiel gegen Emilia Friedrich ging es dann wie bei allen bisherigen Begegnungen zwischen den beiden wieder knapp her. Bei beiden Mädchen konnte man eine Verbesserung im Spiel noch im Vergleich zu den Bezirksmeisterschaften feststellen, wobei die Partie dieses Mal trotzdem nicht ganz so schön anzusehen war; sie war zerfahrener und jetzt schon mehr von Taktik geprägt. Letztlich konnte sich Emilia wieder ganz knapp – 13:11 im 5. Satz – , aber doch vom Gesamtverlauf her verdient, durchsetzen. Schade für Anna!
Im Doppel wurde Anna der Herrenbergerin Johanna Tat zugelost. Die Paarung harmonierte durchaus gut, gegen die Topgesetzten Lilly Mae Wenselau aus Schönmünzach und Sarah Schüle (Erste und Zweite im Einzel) war aber dennoch kein Kraut gewachsen.
Alles in allem war die Teilnahme an den Regions-Einzelmeisterschaften eine tolle Erfahrung für Anna und es hat ihr viel Spaß gemacht. Es wurde deutlich, dass sie zumindest phasenweise durchaus bereits auf diesem Level mitspielen kann, aber – völlig verständlicher Weise – auch noch viel aufgeholt werden muss.
Teil 1 Bezirksmeisterschaften (Anna)
Am Samstag nahm ich an den Bezirksmeisterschaften in Betzingen teil. Als Betreuer waren meine Mutter Silvia und Trainer Moritz mit dabei. Wir mussten früh aufstehen, da die Meisterschaften für die Mädchen U 15 schon um 9:00 Uhr begannen. Ich hatte keine großen Erwartungen, da die meisten Mädchen in dieser Altersgruppe viel erfahrener sind als ich und schon deutlich länger am Spiel- und Turnierbetrieb teilnehmen.
Wir waren zehn Teilnehmerinnen und es gab zwei Gruppen. Mein erstes Gruppenspiel gewann ich ohne Probleme in 3 Sätzen. Im zweiten Spiel kam ich dann gleich gegen Emilia Friedrich vom TV Derendingen, „Gruppenkopf“ und spätere Bezirksmeisterin. Ich machte es ihr in einem interessanten und guten Spiel sehr schwer: Den ersten Satz gewann sie relativ deutlich. Nach einer taktischen Änderung gewann ich aber den zweiten Satz, da sie Probleme mit meinem Topspin hatte. Den nächsten Satz gewann dennoch wieder sie. Doch ich schaffte es, mit einer konzentrierten und starken Leistung den vierten Satz zu gewinnen. Im fünften Satz ließ dann ab Satzmitte die Konzentration bei mir etwas nach und mein Topspin klappte leider nicht mehr so gut, so dass Emilia letztendlich doch noch 11:8 gewinnen konnte. Das war trotz knapper Niederlage eine gute Leistung von mir! Die nächsten zwei Gruppenspiele konnte ich dann wieder klar gewinnen, wobei insbesondere beim Spiel gegen Lena Bölzle aus Rottenburg teilweise sehr sehenswerte, schnelle Konterballwechsel zustande kamen, die ich meistens für mich entscheiden konnte. So qualifizierte ich mich als Gruppenzweite für das Halbfinale, in dem ich gegen die Gruppenerste der anderen Gruppe, Sarah Hahn aus Altenburg, spielen musste. In diesem Spiel merkte man sehr, dass ich erst ziemlich kurz dabei bin. Sarah hingegen spielt bereits seit Januar 2020 Punktspiele. So gewann sie deutlich, da sie taktisch klug überlegte, die Anweisungen ihres Betreuers gut umsetzte und im schnellen Spiel – eigentlich meine Stärke - besser war als ich. So spielte sie mich oft klassisch aus und meine Mutter und ich waren etwas ratlos, weil mir hier einfach noch etwas die Mittel fehlten, dem Spiel eine Wende geben zu können. Sarah war einfach die bessere Spielerin!
Somit wurde ich am Ende Dritte im Einzel, womit ich sehr zufrieden war. Dieser tolle Erfolg spornt mich an, mich weiter zu verbessern und den Abstand zu den erfahreneren Spielerinnen zu verringern.
Teil 2 der Jungen folgt in den nächsten Tagen.